Eine ESG Zertifizierung ist eine Bescheinigung darüber, dass Immobilien, Unternehmen, Anlagen, Produkte oder Organisationen ökologisch nachhaltig und sozial verantwortlich ausgerichtet sind. ESG steht für Environmental Social Governance und ist eine Sammlung von Richtlinien zur Einhaltung von ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und ethischen Geschäftspraktiken.
Es gibt viele verschiedene ESG Zertifikate für unterschiedliche Branchen, z.B. gibt es das DGNB-Zertifikat für Immobilien, das EMAS-Zertifikat für Unternehmen oder der Blaue Engel für Produkte.
Die Vorteile einer ESG Zertifizierung sind vielfältig, z.B. steigert sie die Attraktivität für Investoren, stärkt das Vertrauen von Kunden und bestätigt, dass sich ein Unternehmen an regulative Vorgaben wie die 2020 eingeführte EU-Taxonomie hält. Eine ESG Zertifizierung können Unternehmen, Produkte, Anlagen, Immobilien oder Organisationen erhalten.
Eine ESG Zertifizierung erhält man, indem man die Auswirkungen seines Unternehmens, seiner Immobilie, etc. auf die Umwelt und die Gesellschaft überprüfen lässt und in diesem Zuge sein ESG-Management verbessert.
Wir von INCITA Invest beraten Sie umfassend zu ESG-konformen Investitionen in nachhaltige Immobilien und Fonds und helfen Ihnen dabei, Ihr Immobilienportfolio so auf die ESG-Kriteren auszurichten, damit diese eine ESG-Zertifizierung erhalten.
Was ist eine ESG Zertifizierung?
Eine ESG Zertifizierung ist eine Auszeichnung, die kenntlich macht, dass Immobilien, Unternehmen, Organisationen oder Finanzprodukte wie Investmentfonds die ESG Kriterien einhalten und sich für ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und ethische Unternehmenspraktiken einsetzen.
ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) und bietet Richtlinien zum ökologisch nachhaltigen und sozial verantwortungsvollen Wirtschaften für Unternehmen, Immobilien, Investmentfonds und Organisationen. ESG geht auf einen Bericht der Vereinten Nationen mit dem Titel “Who Cares Wins” zurück und wurde erstmals 2004 eingeführt.
ESG Zertifikate werden von unabhängigen Gutachtern ausgestellt, die überprüfen, wie nachhaltig und verantwortungsvoll ein Unternehmen oder eine Immobilie ausgerichtet ist. Je nach Branche oder Objekt gibt es unterschiedliche ESG Zertifikate.
Welche ESG Zertifikate gibt es?
Es gibt ESG Zertifikate für Immobilien, Unternehmen und Produkte. Für Investitionen wie Fonds oder ETFs gilt, dass sie ESG-konform sind, wenn die in ihnen enthaltenen Unternehmen oder Immobilien durch ESG-Zertifikate nachweisen, dass sie sich an die ESG-Kriterien halten. Die wichtigsten ESG Zertifikate werden in den folgenden drei Abschnitten behandelt.
ESG Zertifikate für Immobilien
Die wichtigsten ESG Zertifikate für Immobilien sind DGNB, LEED und BREEAM. In der folgenden Liste werden die drei ESG Zertifikate für Immobilien genauer erklärt.
- DGNB: Das DGNB-Zertifikat von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ist eine der umfassendsten und modernsten Zertifizierungen für nachhaltige Gebäude weltweit. Das DGNB-Zertifikat bewertet Gebäude in ihrer Gesamtheit und berücksichtigt dabei ESG-Bereiche wie Ökologie, Ökonomie oder den Standort. Konkret werden beim DGNB-Zertifikat unter anderem Energie- und Ressourceneffizienz, Betriebskosten oder Gesundheitsschutz bewertet. Je nach Resultat erhält die bewertete Immobilie eine Auszeichnung in Bronze, Silber, Gold oder Platin.
- LEED: Das LEED-Zertifikat ist eine der renommiertesten Auszeichnungen für Immobilien weltweit und kommt in mehr als 160 Ländern zum Einsatz. LEED steht für “Leadership in Energy and Environmental Design”. Für das LEED-Zertifikat werden vor allem die ökologischen Aspekte eines Gebäudes bewertet, z.B. Energieeffizienz, Wasserverbrauch oder CO2-Emissionen. Das LEED-Zertifikat wird in vier Qualitätsstufen vergeben: Certified, Silver, Gold und Platinum. Das LEED-Zertifikat gilt als besonders prestigeträchtig und werbewirksam und wurde in den 1990er Jahren vom U.S. Building Green Council entwickelt.
- BREEAM: Das BREEAM-Zertifikat ist eine Zertifizierung aus Großbritannien, die vor allem ökologische Aspekte für die Bewertung von Immobilien berücksichtigt. Seit 2008 werden zudem verstärkt soziale Aspekte für die Immobilienbewertung herangezogen. BREEAM steht für “Building Research Establishment Environmental Assessment Method”. Die ökologischen Aspekte, die das BREEAM-Zertifikat bewertet, sind unter anderem Energieeffizienz, Umweltverschmutzung oder Abfall. Das BREEAM-Zertifikat gibt es in vier Qualitätsstufen: Pass, Good, Very Good, Excellent und Outstanding.
ESG Zertifikate für Unternehmen
Wichtige ESG Zertifikate für Unternehmen sind beispielsweise EMAS, ISO 14001 oder ISO 50001. In der folgenden Liste werden die wichtigsten ESG Zertifikate für Unternehmen genauer erklärt.
- EMAS: EMAS steht für “Eco-Management und Audit Scheme” und ist ein von der Europäischen Kommission eingeführtes Gütesiegel und Umweltmanagementsystem, mit dem Unternehmen in der Lage sind, nachzuweisen, dass sie sich an strenge Umweltauflagen halten. Das EMAS-Gütesiegel erhalten nur diejenigen Unternehmen, die nachweisen, dass sie ein EMAS-konformes Umweltmanagementsystem eingeführt haben. Geprüft wird das Umweltmanagementsystem von staatlich geprüften Umweltgutachtern. Das EMAS-Gütesiegel lässt sich für ganze Unternehmen oder alternativ für einzelne Standorte ausstellen.
- ISO 14001: Die ISO 14001 ist eine internationale Norm, nach der sich viele Unternehmen richten, um ihre Umweltmanagementsysteme zu verbessern und aufrechtzuerhalten. Die ISO 14001 ist die am weitesten verbreitete Norm für Umweltmanagementsysteme weltweit. Die ISO 14001 ist weniger streng als das EMAS-Gütesiegel und stellt keine absoluten Anforderungen, sodass Unternehmen mit unterschiedlich gut entwickelten Umweltmanagementsystemen in der Lage sind, die Anforderungen der ISO 14001 zu erfüllen. Die ISO 14001 wurde 1996 eingeführt und 2015 das letzte Mal in einer überarbeiteten Fassung neu veröffentlicht. Die nächste überarbeitete Veröffentlichung ist für 2025 angekündigt.
- ISO 50001: Die ISO 50001 ist eine internationale Norm für Energiemanagementsysteme in Unternehmen. Die ISO 50001 gibt Anforderungen vor, die von Unternehmen im Rahmen ihres Energiemanagements nach eigenem Ermessen umgesetzt werden. Durch die Umsetzung der ISO 50001 sind Unternehmen in der Lage, Energie und Kosten zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Mit dem Leitfaden „Energiemanagementsysteme in der Praxis – Vom Energieaudit zum Managementsystem nach ISO 50001“ von UBA und BMU gibt es eine Anleitung und Hilfestellung für Unternehmen zur Umsetzung der Richtlinien aus der ISO 50001. Die ISO 50001 wurde 2011 eingeführt.
- ISO 9001: Die ISO 9001 ist ein internationaler Standard für Qualitätsmanagement in Unternehmen und anderen Organisationen. Die ISO 9001 etabliert Mindestanforderungen, die an das Qualitätsmanagement gestellt werden. Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllen, erhalten die ISO 9001-Zertifizierung. Mit der ISO 9001 Norm sind Unternehmen in der Lage, ihre Prozesse und Leistungen zu optimieren, um Kunden und Stakeholder zufriedenzustellen und den modernen Ansprüchen des Qualitätsmanagements genüge zu leisten. Die ISO 9001 wurde das letzte Mal 2015 aktualisiert.
- ISO 45001: Die ISO 45001 ist eine weltweit gültige Norm für die Etablierung von Gesundheitsschutz und Sicherheit in Unternehmen und Organisationen. Die ISO 45001 stellt Anforderungen für Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagementsysteme. Unternehmen, die diese Anforderungen einhalten, erhalten die ISO 45001-Zertifizierung. Die ISO 45001 wurde 2018 eingeführt.
- SA8000: SA8000 ist eine internationale Norm für die Einhaltung von Standards im Bereich der sozialen Verantwortung für Unternehmen und andere Organisationen. Zu den wichtigsten Kriterien der SA8000 gehören beispielsweise Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Gesundheit und Sicherheit, Diskriminierung oder die Etablierung von ethisch sauberen Lieferketten. Die SA8000 wurde 1997 von SAI (Social Accountability International) eingeführt und ist seither führend im Bereich der Zertifizierungen für soziale Standards.
ESG Zertifikate für Produkte
Wichtige ESG Zertifikate für Produkte sind beispielsweise der Blaue Engel oder das Bio-Siegel. Die wichtigsten ESG Zertifikate für Produkte sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
- Blauer Engel: Der Blaue Engel ist ein deutsches Gütesiegel, das Produkten und Dienstleistungen höchste Qualitätsstandards bescheinigt. Der Blaue Engel legt für jede Produktkategorie spezifische Kriterien fest, die von einem Produkt zu erfüllen sind, damit der Blaue Engel ausgestellt wird. Beispielsweise werden an Omnibusse bestimmte Anforderungen für die Schadstoff- und Geräuschemissionen gestellt. Den Blauen Engel gibt es seit 1978.
- Bio-Siegel: Das Bio-Siegel ist ein freiwilliges Gütezeichen für alle Produkte und Nahrungsmittel, die nach den EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau erzeugt und überprüft wurden. Das Bio-Siegel ist 2001 eingeführt worden und hat maßgeblich zur Entwicklung des Bio-Markts beigetragen.
- EU-Bio-Logo: Das EU-Bio-Logo ist ein Siegel für alle vorverpackten Bio-Lebensmittel, die innerhalb der EU entsprechend der EU-Rechtsvorschriften erzeugt wurden. Das EU-Bio-Logo ist für diese Erzeugnisse seit 2010 verpflichtend. Verbraucher sind durch das EU-Bio-Logo leichter in der Lage, eine Auswahl an Bio-Produkten zu treffen, während Bio-Erzeuger besser in der Lage sind, ihre Produkte innerhalb der EU zu vermarkten.
- OEKO-TEX: OEKO-TEX ist ein Label für Textilwaren, die unter nachhaltigen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wurden. OEKO-TEX bietet insgesamt sieben Zertifizierungen für unterschiedliche Textilien und Belange an, z.B. für Lederartikel oder Baumwollprodukte. Die sieben Nachhaltigkeitszertifizierungen von OEKO-TEX sind: Made in Green, Standard 100, Organic Cotton, Leather Standard, STeP, Eco Passport und Responsible Business.
Was sind die Vorteile einer ESG Zertifizierung?
Die Vorteile einer ESG Zertifizierung sind z.B. die Steigerung der Attraktivität für Stakeholder oder Investoren oder ein gestärktes Vertrauen von Kunden. ESG Zertifizierungen bieten erheblichen Mehrwert für das Unternehmensgeschäft und eröffnen neue Chancen und Potentiale für die Zukunft.
Die wichtigsten Vorteile einer ESG Zertifizierung sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
- Steigerung der Attraktivität für Investoren und Banken: Mit einer ESG Zertifizierung steigert man die Attraktivität für Investoren und Banken, weil viele Investoren und Banken Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung legen. Es gibt sogar Investoren, die ihr Geld ausschließlich in ESG Fonds anlegen. Einige Banken vergeben Vorzugskonditionen für Unternehmen, die nachweislich die ESG-Kriterien erfüllen.
- Erhöhtes Vertrauen durch Kunden: Ein ESG-Zertifikat erhöht das Vertrauen von bestehenden und potentiellen Kunden, weil viele Menschen sich bei ihren Kaufentscheidungen von den ESG-Faktoren beeinflussen lassen. Dadurch lassen sich mit einem ESG-Zertifikat bestehende Kunden langfristig binden und neue Kunden gewinnen.
- Besseres Recruiting: Ein ESG-Zertifikat verbessert das Recruiting eines Unternehmens, weil viele Arbeitnehmer großen Wert auf ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung legen. Mit einem ESG-Zertifikat zieht man daher mehr qualifizierte Mitarbeiter an.
- Bessere B2B-Beziehungen: Ein ESG-Zertifikat ermöglicht bessere B2B-Beziehungen, weil viele Unternehmen darum bemüht sind, sich an die ESG-Kriterien zu halten, und daher eher geneigt sind, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten, die sich dem selben Ideal verschrieben haben. Mit einem ESG-Zertifikat hat man z.B. eine höhere Chance, in die Lieferkette dieser Unternehmen integriert zu werden.
- Wettbewerbsdifferenzierung: Ein ESG-Zertifikat bietet die Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben. In hart umkämpften Märkten ist die Differenzierung von der Konkurrenz besonders wichtig.
- Steigerung der Effizienz: Eine ESG-Zertifizierung erhöht die betriebliche Effizienz eines Unternehmens, weil bei der ESG-Zertifizierung zahlreiche Prozesse innerhalb des Unternehmens überprüft werden. Im Zuge der Prüfung lassen sich Optimierungen durchführen, die die Produktivität des Unternehmens steigern.
- Besseres Risikomanagement: Während einer ESG-Zertifizierung verbessern die meisten Unternehmen ihr Risikomanagement, weil die Vorbereitung auf ESG-Risiken ein wichtiger Teil nachhaltigen und verantwortlichen Wirtschaftens ist. Demnach attestiert ein ESG-Zertifikat unter anderem, dass man besser auf physische Risiken wie extreme Wetterereignisse oder transitorische Risiken wie regulatorische Veränderungen vorbereitet ist.
- Bessere Vorbereitung auf die Zukunft: Ein ESG-Zertifikat ermöglicht die frühzeitige Umstellung auf ESG. Die Umstellung auf ESG scheint unvermeidlich, weil Nachhaltigkeit und soziales Verantwortungsbewusstsein immer wichtiger werden. Dies spiegelt sich zunehmend in regulatorischen Vorgaben wie der EU-Taxonomie oder der CSRD.
Wer kann eine ESG Zertifizierung erhalten?
Eine ESG Zertifizierung können Unternehmen, Immobilien, Anlagen und Produkte erhalten. Jede dieser Kategorien erhält eine andere Art von ESG Zertifizierung. Beispielsweise kann ein Unternehmen ein EMAS-Zertifikat erhalten, während eine Immobilie z.B. ein DGNB-Zertifikat bekommt.
Wie erhält man eine ESG Zertifizierung?
Man erhält eine ESG Zertifizierung, indem man sich von einem unabhängigen Gutachter hinsichtlich der Anforderungen des jeweiligen ESG Zertifikats überprüfen lässt und dabei gegebenenfalls sein ESG-Management optimiert. Die einzelnen Schritte im Prozess der ESG Zertifizierung variieren je nach angestrebtem ESG Zertifikat. Allgemein lassen sich die folgenden Schritte für die ESG Zertifizierung festhalten.
- Ist-Analyse: Im ersten Schritt führt der Gutachter eine Ist-Analyse durch, um den aktuellen Stand der Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu ermitteln.
- Planung von Maßnahmen: Im zweiten Schritt werden auf Basis der Ist-Analyse Maßnahmen geplant, um die ESG-Performance zu verbessern.
- Umsetzung von Maßnahmen: Im dritten Schritt werden die geplanten ESG-Maßnahmen umgesetzt.
- Messung der Auswirkungen: Im vierten Schritt werden die Effekte der neuen ESG-Maßnahmen kontinuierlich gemessen, um den Erfolg der Maßnahmen zu evaluieren.
- Ausstellung des ESG-Zertifikats: Im fünften Schritt wird das ESG-Zertifikat ausgestellt, um zu bescheinigen, dass die ESG-Maßnahmen durchgeführt wurden und Erfolg haben.
Anlagen mit ESG Zertifizierung
Für Anlagen mit ESG Zertifizierung nehmen Sie Kontakt zu INCITA Invest auf. Wir bei INCITA Invest sind Experten für nachhaltige Investments bspw. mittels Auflage eines ESG-Fonds und ESG-konforme Immobilien und stehen Ihnen mit unserer Erfahrung und Expertise zur Seite, wenn Sie Ihr Immobilienportfolio ESG-konform ausrichten wollen, um ein ESG-Zertifikat zu erhalten.
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