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ESG Risiken für Unter­nehmen

ESG Risiken für Unternehmen sind Gefahren, die sich aus den ESG-Kriterien Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) ergeben und den Wert oder den Ertrag eines Unternehmens bedrohen. Die ESG-Kriterien stehen für ökologische Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und eine ethische Unternehmensführung.

Die größten ESG Risiken für Unternehmen sind physische Risiken, transitorische Risiken, Kreditrisiken, Marktrisiken, Liquiditätsrisiken, Operationelle Risiken, Compliance-Risiken, versicherungstechnische Risiken, Reputationsrisiken und Strategische Risiken. Die ESG-Ziele, die von der UN im Jahr 2015 in der Agenda 2030 festgehalten wurden, haben unter anderem den Zweck, die ESG-Risiken zu reduzieren.

Für jede Art von Unternehmen und für jede Branche entstehen andere ESG Risiken, die es zu antizipieren und zu steuern gilt. Für Banken sind z.B. Kreditrisiken besonders relevant, während für Versicherungen versicherungstechnische Risiken eine große Rolle spielen.

Auch für Investitionen in Fonds, Aktien oder Immobilien ist die Beachtung von ESG Risiken wichtig. Der große Vorteil von ESG Fonds und ESG Immobilien ist, dass sie nachhaltig und zukunftssicher konzipiert sind, sodass der Risikofaktor geringer ist als bei herkömmlichen Anlagen und Gebäuden.

Wir von INCITA Invest sind Experten für die Steuerung von ESG Risiken für Investmentfonds und Immobilien. Mit unserem professionellen ESG Management reduzieren wir Risiken und sorgen für langfristigen Erfolg.

Auf dieser Seite erklären wir alles Wichtige zu den ESG Risiken, angefangen mit den einzelnen Risikoarten.

1. Physische Risiken

Physische Risiken im Kontext von ESG sind naturbedingte Risiken wie Stürme, Starkregen oder Überschwemmungen. Durch Umweltkatastrophen entstehen enorme Schäden, die den Wert und den Ertrag eines Unternehmens beeinflussen. Physische Risiken sind zu unterschiedlichen Graden für alle Unternehmen und Menschen weltweit relevant.

Bei den Physischen Risiken wird zwischen akuten und chronischen physischen Risiken unterschieden. Akute physische Risiken sind plötzlich auftretende Naturereignisse wie Waldbrände, Erdbeben oder Überflutungen. Chronisch physische Risiken sind langfristige Gegebenheiten wie der Anstieg des Meeresspiegels oder die anhaltende Luftverschmutzung.

Akute und chronische physische Risiken erfordern unterschiedliche Gegenmaßnahmen von Unternehmen. Bei akuten physischen Risiken ist schnelles Handeln gefordert, z.B. in Form von Notfallmaßnahmen. Es ist die Aufgabe der Unternehmensführung, diese Notfallmaßnahmen zu planen.

Bei chronischen physischen Risiken ist es notwendig, langfristige Anpassungen vorzunehmen, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Beispielsweise bietet es sich für Unternehmen in Küstennähe an, auf lange Sicht ins Landesinnere umzuziehen. Physische Risiken gehören laut BaFin zu den wesentlichen umweltbezogenen finanziellen Risiken.

2. Transi­torische Risiken

Transitorische Risiken im Bereich ESG sind Risiken, die aus der Wandlung zu einer nachhaltigen, CO2-armen Wirtschaft entstehen. Im Zuge dieser Wandlung entstehen z.B. neue Regularien, deren Vorgaben hohe Investitionen verlangen, bspw. bei notwendigen Sanierungen oder wenn der Preis für fossile Energieträger erhöht wird.

Transitorische Risiken gelten für fast alle Unternehmen weltweit, weil sich die gesamte Menschheit den Herausforderungen des Klimawandels und des gesellschaftlichen Wandels stellt und neue Lösungen findet. Diese Lösungen bewirken Veränderungen, denen sich Unternehmen anpassen müssen. Zur Reduzierung transitorischer Risiken bietet es sich an, absehbare Veränderungen bei gesetzlichen Vorgaben, z.B. beim CO2-Ausstoß, frühzeitig zu erkennen und entsprechend des Risikogrades angemessen zu berücksichtigen.

3. Kreditrisiken

Kreditrisiken sind die Gefahr, dass Kreditrückzahlungen ausbleiben, weil die Kreditnehmer von Klima- und Umweltrisiken bedroht werden. Deshalb beziehen immer mehr Kreditinstitute und Banken physische Risiken in ihre Kreditvergabeprozesse ein.

Basierend auf den Umweltrisiken berechnen Banken, welches Ausfallrisiko für einen Kreditnehmer besteht. Außerdem bewerten Kreditinstitute, welche Umweltfaktoren für einen gegebenen Kreditnehmer besonders relevant sind und wie kompetent der Kreditnehmer mit diesen Umweltfaktoren umgeht.

4. Marktrisiken

Marktrisiken sind die Gefahr, die entsteht, wenn physische Risiken wie extreme Wetterereignisse oder transitorische Risiken wie Veränderungen in der Gesellschaft den Markt beeinflussen, sodass die Nachfrage nach Finanzprodukten wie Fonds oder ETFs, anderen Produkten oder Dienstleistungen sinkt.

Durch die geringere Nachfrage sinkt der Wert der Anlagen und Produkte. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Wert von Unternehmen, die nicht ökologisch nachhaltig sind oder die sich an Standorten mit hohem physischen Risiko befinden, ebenfalls an Wert verlieren.

Marktrisiken reduziert man, indem man das Risiko diversifiziert bzw. streut, sodass man bei eintretenden extremen Ereignissen nicht die gesamte Investition verliert. Risikodiversifikation bedeutet, dass man sein Geld über mehrere Anlagen verteilt.

5. Liquiditäts­risiken

Liquiditätsrisiken sind die Gefahr, dass ein Unternehmen, eine Institution oder eine Bank nicht mehr in der Lage ist, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Liquiditätsrisiken gehören zu den ESG Risiken, weil naturbedingte Ereignisse wie Umweltkatastrophen Einfluss auf die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen oder Banken haben.

Um Liquiditätsrisiken zu begegnen, ist es wichtig, einen Liquiditätspuffer einzurichten, damit die Zahlungsfähigkeit in Krisenzeiten gewährleistet ist.

6. Operationelle Risiken

Operationelle Risiken sind Gefahren, die den Betrieb eines Unternehmens bedrohen. Im Kontext von ESG sind operationelle Risiken vor allem physische Risiken wie Umweltkatastrophen, die Zerstörungen verursachen.

Diese Zerstörungen haben das Potential, den Betrieb des Unternehmens zu beeinträchtigen. Zu einem guten ESG Management von operationellen Risiken gehören die Antizipation physischer Risiken sowie die rasche Wiederherstellung des regulären Betriebs nach einem den Betrieb beeinträchtigenden Ereignis.

7. Compliance-Risiken

Compliance-Risiken sind die Gefahr, dass es zu finanziellen und reputativen Schäden sowie zu rechtlichen Konsequenzen kommt, wenn ein Unternehmen geltende Gesetze, Regeln, Vorschriften oder Produktionsstandards nicht einhält.

Compliance-Risiken sind ein wichtiger Faktor für das Governance-Kriterium im ESG-Konzept. Das Governance-Kriterium hält Unternehmen dazu an, sich ethisch korrekt zu verhalten, indem Gesetze und Vorschriften beachtet werden. Teil des ESG Managements von Compliance-Risiken sind etwa die Implementierung unabhängiger Kontrollorgane (z.B. Aufsichtsräte), die Bekämpfung von Bestechung und Korruption oder die Einführung ethischer Unternehmenswerte und Richtlinien.

8. Versicher­ungs­technische Risiken

Versicherungstechnische Risiken sind die Ungewissheit eines Versicherers, beim Vertragsabschluss über eine Versicherung nicht zu wissen, welche Schadenzahlungen tatsächlich aufzubringen sein werden.

Für Versicherer besteht das Risiko, dass die tatsächlich aufzubringenden Schadenzahlungen die erwarteten Schadenzahlungen übersteigen. Im Kontext von ESG Risiken bedeutet diese Unsicherheit, dass physische Risiken wie Umweltkatastrophen unerwartete Schäden verursachen, die durch die eingehenden Beitragszahlungen nicht gedeckt werden. In einem Beitragsjahr mit vielen Großereignissen wie bspw. Naturkatastrophen ist es daher möglich, dass eine Versicherung Verluste macht.

Zu den wichtigsten Maßnahmen für die Reduzierung versicherungstechnischer Risiken gehören die Analyse von ESG Risikotrends und die Überwachung von Naturkatastrophen. Mit den erhobenen Daten lassen sich ESG Risiken in Zukunft besser abwägen.

9. Reputations­risiken

Reputationsrisiken sind Gefahren, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bedrohen, weil sie den Ruf des Unternehmens schädigen.

Reputationsrisiken gehören zu den ESG Risiken, weil das Versäumnis, ökologisch nachhaltig, sozial verantwortlich und ethisch korrekt zu handeln, sich negativ auf die Reputation eines Unternehmens auswirkt. Tatsächlich betrachten die meisten Unternehmen laut einer aktuellen WTW-Studie ESG Risiken als die größte Bedrohung für ihre Reputation. Konkret gelten besonders Umweltverschmutzung, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen als rufschädigend.

Reputationsrisiken reduzieren Unternehmen am besten, indem sie sich für den Kampf gegen den Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit einsetzen und sich an gesetzliche Vorgaben und ethische Richtlinien halten.

10. Strate­gische Risiken

Strategische Risiken sind Risiken, die die strategische Ausrichtung und die großen Ziele eines Unternehmens bedrohen. Im Kontext von ESG betreffen strategische Risiken vor allem transitorische Risiken, die sich aus Veränderungen innerhalb der Wirtschaft und der Gesellschaft ergeben und Anpassungen der Unternehmensstrategie erfordern.

Für die Reduzierung strategischer Risiken ist es wichtig, weitsichtig zu agieren und Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft frühzeitig zu erkennen und in die Unternehmensstrategie miteinzubeziehen.

ESG Risiken für bestimmte Unternehmen

Die ESG Risiken sind für bestimmte Unternehmen anders als für andere Unternehmen. In den folgenden drei Abschnitten werden die ESG Risiken für Banken, Versicherungen und Zahlungsdienstinstitute genauer beleuchtet.

ESG Risiken für Banken

ESG Risiken für Banken sind vor allem physische Risiken, transitorische Risiken, Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken, Compliance Risiken, Reputationsrisiken und strategische Risiken.

Alle dieser ESG Risiken treffen die Banken direkt, z.B. wenn eine Bankfiliale durch eine Umweltkatastrophe zerstört oder beschädigt wird oder wenn ein Kreditnehmer nicht in der Lage ist, seine Schulden zurückzuzahlen. Nach eigener Aussage schätzen Banken in Deutschland transitorische Risiken als besonders hoch ein, weil sich die Wirtschaft und die Gesellschaft aufgrund von äußeren Gegebenheiten wie der anhaltenden Energiekrise in einem fortlaufenden Wandel befinden.

ESG Risiken für Versicherungen

ESG Risiken für Versicherungen sind vor allem das versicherungstechnische Risiko, bei dem Versicherungen beim Vertragsabschluss nicht in der Lage sind, genau abzuschätzen, wie hoch die Zahlungen im Schadensfall durch klimabedingte Ereignisse tatsächlich sein werden. Indirekt sind für Versicherungen also auch physische Risiken relevant.

Zudem ergeben sich für Versicherungen transitorische Risiken, weil viele Versicherungsnehmer wie Unternehmen ihr eigenes Risikomanagement dem Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft anpassen. Ferner spielen für Versicherungen auch Compliance Risiken und Reputationsrisiken eine Rolle.

ESG Risiken für Zahlungs­dienstinstitute

ESG Risiken für Zahlungsdienstinstitute sind physische Risiken, transitorische Risiken, Marktrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken, Compliance-Risiken und Reputationsrisiken. Vor allem transitorische Risiken und Compliance-Risiken sind im Kontext von ESG für Zahlungsdienstleister relevant, weil gerade innerhalb der letzten Jahre erhebliche neue Regularien für Zahlungsinstitute eingeführt wurden. Dazu zählen beispielsweise die ZAG-MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement für Zahlungsinstitute gemäß dem Zahlungsaufsichtsgesetz) vom 27.05.2024.

ESG Risiken bei Anlagen

ESG Risiken bei Anlagen wie Investmentfonds oder ETFs ergeben sich aus den drei ESG Kriterien Environmental, Social und Governance und sind häufig physischer oder transitorischer Natur.

Die meisten Fonds und ETFs enthalten Beschreibungen mit Angaben darüber, welche Art von Ereignis oder Einfluss das Ausfallrisiko der Investitionen erhöhen. Bei vielen Anlagen gehören extreme Wetterereignisse, Umweltkatastrophen oder regulatorische Änderungen dazu.

Ein großer Vorteil von vielen ESG Fonds ist, dass sie weniger ESG Risiken ausgesetzt sind, weil sie von vornherein zukunftssicher angelegt werden. Die meisten ESG Fonds investieren in Unternehmen, die nachhaltig operieren, um langfristigen Erfolg zu haben und auf unwägbare natürliche Ereignisse oder Veränderungen in der Wirtschaft oder der Gesellschaft vorbereitet zu sein.

ESG Risiken bei Immobilien

ESG Risiken bei Immobilien sind vor allem physische Risiken, transitorische Risiken, Marktrisiken und Reputationsrisiken. Physische Risiken sind für Immobilien relevant, weil extreme Wetterereignisse oder Katastrophen wie Erdbeben in der Lage sind, Gebäude zu beschädigen oder sogar zu zerstören.

Transitorische Risiken spielen bei Immobilien eine Rolle, weil durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen neue Anforderungen an Ausstattung, Beschaffenheit oder Betrieb von Immobilien entstehen. Als Folge des Klimawandels sind z.B. viele Bestandshalter dazu angehalten, Altbauten zu sanieren, um sie energieeffizienter zu gestalten.

Marktrisiken entstehen bei Immobilien etwa, wenn aufgrund äußerer ESG-Einflüsse wie steigende Preise von fossilen Energieträgern die Betriebskosten von Immobilien steigen und daraufhin die Nachfrage sinkt.

Reputationsrisiken sind für Immobilienunternehmen wie Bestandshalter oder Makler relevant, z.B. wenn sie sich nicht an ESG Richtlinien zur energieeffizienten Gestaltung von Immobilien halten.

Wir von INCITA Invest sind Experten für das ESG Management von Immobilien und für den Umgang mit ESG Risiken. Mit Kompetenz und Sachverstand reduzieren wir die ESG Risiken Ihres Immobilienportfolios bzw. Ihrer Immobilie, indem wir uns in unseren Leistungen eng an die ESG Kriterien halten und Ihre Assets mit großer Sorgfalt und Weitsicht managen. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie professionelle Unterstützung benötigen, um Ihr Immobilienportfolio bzw. Ihre Immobilie ESG-konform auszurichten.

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