ESG Ziele (auch Sustainable Development Goals (SDGs) genannt) sind von der UN verabschiedete Vorhaben für eine nachhaltige Welt mit sozialer Gerechtigkeit. ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) und ist ein System von Kriterien für ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und ethische Unternehmenspraktiken.
Die ESG Ziele sind wichtig, weil der Stellenwert von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft immer weiter steigt. Gerade Investoren legen immer mehr Wert auf nachhaltige Anlagen, z.B. in Form von ESG-Fonds oder -Aktien. Wir bei INCITA Invest sind Experten für ESG-konforme Investitionen und Immobilien und beraten Sie gerne zur Einhaltung und zum Erreichen der ESG Ziele.
Insgesamt gibt es 17 ESG Ziele, die vom Ende der Armut, über die Einrichtung eines effektiven Klimaschutzes bis hin zu Innovationen in Industrie und Infrastruktur reichen. Die Kritik an den ESG Zielen lautet, dass einige Unternehmen sie ausnutzen, um Greenwashing zu betreiben und sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, ohne sich wirklich für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit einzusetzen.
Auf dieser Seite sind die wichtigsten Informationen zu den 17 ESG Zielen der Agenda 2030 zusammengefasst, angefangen mit einer Definition der ESG Ziele und gefolgt von einer Liste mit Erklärungen für alle SDGs.
ESG Ziele sind Ambitionen für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Welt, in der Unternehmen, Staaten und Organisationen ethische Praktiken zum Wohle aller Menschen einhalten. Die SDGs wurden im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 verabschiedet.
Bei Aktien sind ESG Ziele eine Orientierung für Investoren, damit diese in der Lage sind, einzuschätzen, wie nachhaltig Investmentfonds oder ETFs sind. Immer mehr Investoren legen Wert auf nachhaltige Anlagen und investieren deshalb in ESG-Fonds und -ETFs, die die ESG-Kriterien einhalten.
Es gibt insgesamt 17 ESG Ziele, die von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 festgelegt wurden. Alle 17 ESG-Ziele der Agenda 2030 werden in der folgenden Liste erklärt. Die Informationen stammen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Das erste ESG-Ziel der Agenda 2030 ist, Armut zu bekämpfen und zu beenden. Bis 2030 wird demnach kein Mensch mehr in extremer Armut leben, wobei extreme Armut als ein Verdienst von weniger als 2,15 Dollar pro Tag definiert wird.
Zudem gibt das erste ESG Ziel der Agenda 2030 vor, dass die Zahl der in Armut lebenden Menschen weltweit halbiert wird, dass alle Menschen durch soziale Sicherungsleistungen abgesichert sind, dass Menschen gleiche Chancen auf grundlegende Dienstleistungen (z.B. medizinische Versorgung), Vermögen und natürliche Ressourcen haben und dass Menschen in Armut resistenter gegen Umweltkatastrophen und extreme wirtschaftliche und soziale Ereignisse (z.B. Finanzkrisen) werden.
Das zweite ESG Ziel der Agenda 2030 ist, dafür zu sorgen, dass kein Mensch unter Hunger leidet und alle Menschen immer genügend Nahrungsmittel zur Verfügung haben. Wichtig ist zudem, dass die Menschen in der Lage sind, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.
Weitere Aspekte des zweiten ESG Ziels der Agenda 2030 sind die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, ein erhöhtes Einkommen für Bauern, eine erhöhte Nachhaltigkeit in der Nahrungsmittelproduktion und die Bewahrung der genetischen Vielfalt von Nutz-, Haus- und Wildtieren sowie von Pflanzen.
Das dritte ESG Ziel der Agenda 2030 ist, allen Menschen Zugang zu sauberem und bezahlbarem Wasser sowie zu sanitären Einrichtungen und angemessener Hygiene zu ermöglichen.
Um dieses ESG Ziel zu erreichen, besteht das Vorhaben, die Wasserqualität weltweit durch Wiederaufbereitung zu verbessern, die Effizienz der Wassernutzung in allen Sektoren zu steigern und wasserverbundene Ökosysteme zu schützen.
Das vierte ESG Ziel der Agenda 2030 ist, der gesamten Weltbevölkerung moderne, verlässliche und bezahlbare Energie zu ermöglichen und den Anteil erneuerbarer Energien weltweit deutlich zu steigern.
Zudem gibt das vierte ESG Ziel der Agenda 2030 vor, dass die Steigerungsrate der Energieeffizienz global verdoppelt wird, dass die internationale Zusammenarbeit verstärkt wird, um Forschung und Technik für Energie, Energieeffizienz und saubere Technologien für fossile Brennstoffe zu fördern, dass Investitionen in saubere Energie verstärkt werden und dass die Infrastruktur in Entwicklungsländern verbessert und ausgebaut wird. Durch diese Maßnahmen erhalten Menschen in diesen Ländern also Zugang zu nachhaltigen Energiedienstleistungen.
Das fünfte ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Verbesserung der Gesundheit für alle Menschen weltweit. Konkrete Ziele der Agenda 2030 im Bereich Gesundheit sind der Schutz aller Menschen vor übertragbaren Krankheiten wie Aids oder Tuberkulose und vor nicht übertragbaren Krankheiten wie Krebs oder Diabetes, die Gewährleistung von grundlegenden Gesundheitsdiensten für alle Menschen (z.B. Medikamente oder Impfstoffe), die Senkung der Sterblichkeit von Müttern und Kindern, das Recht auf Selbstbestimmung in der Familienplanung für alle Frauen und Mädchen und die Senkung des Risikos für lokale und globale Gesundheitskrisen.
Das sechste ESG Ziel der Agenda 2030 ist ein effektiver Klimaschutz mit der Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius und der weltweiten Treibhausgas-Neutralität bis zur Jahrhundertmitte.
Im Rahmen des ESG Ziels zum effektiven Klimaschutz wird angestrebt, die politischen Rahmenbedingungen in Entwicklungsländern für den Klimaschutz zu optimieren und diesen Ländern bei der Entwicklung und Umsetzung von effektiven Klimazielen bis 2025 zu helfen. Dazu gehört unter anderem das Vorhaben, über 500 Millionen Menschen in Armut gegenüber Umweltkatastrophen abzusichern.
Weitere wichtige Teilaspekte des Klimaschutzes sind die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzinstituten, um sie in Einklang mit den Klimazielen des Pariser Abkommens zu bringen, und die Mobilisierung des Privatsektors, damit dieser sich am Klimaschutz beteiligt.
Das siebte ESG Ziel der Agenda 2030 ist, allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu erstklassiger Bildung zu gewähren. Dazu gehören die frühkindliche Bildung zur Vorbereitung auf die Grundschule, eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarbildung und eine effektive Berufs- oder Hochschulbildung.
Im Rahmen des siebten ESG Ziels wird angestrebt, die Qualität der Lehre und Bildung so zu erhöhen, dass alle Menschen ausreichend fachliche Kenntnisse erlangen, um eine menschenwürdige Beschäftigung zu finden, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen und dass allen Lernenden Kenntnisse und Fähigkeiten zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung vermittelt werden.
Das achte ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Gleichberechtigung der Geschlechter. Im Rahmen des achten ESG Ziels wird angestrebt, bis 2030 jegliche Form von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit zu beenden.
Konkrete Ziele der Agenda 2030 für die Gleichberechtigung der Geschlechter sind in der folgenden Liste festgehalten.
Das neunte ESG Ziel der Agenda 2030 ist, weltweit für weniger Ungleichheit zu sorgen. Dazu gehört vor allem die Etablierung gleicher Möglichkeiten und Chancen für alle Menschen, egal welches Alter, Geschlecht oder soziales oder wirtschaftliches Standing sie haben, welcher Ethnie sie zugehören, welche sexuelle Orientierung sie haben, welcher Religion sie angehören oder ob eine Behinderung vorliegt.
Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Unterziele zur Verringerung der Ungleichheit.
Das zehnte ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Entwicklung nachhaltiger Städte und Orte, von der alle Menschen profitieren. Teil dieses ESG Ziels ist der Zugang für alle Personen zu passendem Wohnraum und einer menschenwürdigen Grundversorgung.
Weitere wichtige Teilaspekte der Entwicklung nachhaltiger Städte und Orte sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
Das elfte ESG Ziel der Agenda 2030 ist die nachhaltige Produktion von Gütern. Zur nachhaltigen Produktion von Gütern gehören vor allem der nachhaltige und effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Abfall.
Weitere wichtige Aspekte für die nachhaltige Produktion von Gütern sind in der folgenden Liste festgehalten.
Das zwölfte ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Stärkung von Partnerschaften, um die ESG Ziele zu erreichen. Die Stärkung von Partnerschaften ist wichtig, weil globale Herausforderungen wie der Klimawandel nur gemeinsam überwunden werden und weil das internationale System aus Finanzen, Weltmärkten, Wissen, Technologie, etc. so gestaltet sein muss, dass es der gesamten Weltbevölkerung Gewinn bringt.
Konkret handelt es sich bei der Stärkung der Partnerschaften für das Erreichen der ESG Ziele um die folgenden Unterziele und Maßnahmen.
Das 13. ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Gewährleistung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen für alle Menschen. Unabdingbar für die Herrichtung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen für alle Menschen ist die Steigerung der Wirtschaftsleistung und Produktivität in allen Ländern und vor allem in Entwicklungsländern.
Die folgende Liste enthält die konkreten Ziele und Maßnahmen, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle zu gewährleisten.
Das 14. ESG Ziel der Agenda 2030 ist der Schutz des Lebens unter Wasser. Wichtige Bestandteile dieses Ziels sind die Reduzierung der Meeresverschmutzung durch Abwasserentsorgung und Plastik sowie die nachhaltige Verwaltung und Wiederherstellung von Meeres- und Küstenökosystemen.
Die folgende Liste enthält weitere wichtige Ziele und Maßnahmen für den Schutz des Lebens unter Wasser.
Das 15. ESG Ziel der Agenda 2030 ist der Schutz des Lebens an Land. Beim Schutz des Lebens an Land spielen insbesondere intakte Landökosysteme und Biodiversität eine wichtige Rolle.
Die wichtigsten Ziele und Maßnahmen zum Schutz des Lebens an Land sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
Das 16. ESG Ziel der Agenda 2030 ist die Herstellung von Frieden, Gerechtigkeit und einem effektiven Rechtssystem. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, alle Formen von Gewalt und gewalbedingter Sterblichkeit, insbesondere Kriege und Kriminalität, zu beenden.
Die wichtigsten Ziele und Maßnahmen für die Herstellung von Frieden und Gerechtigkeit sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
Das 17. ESG Ziel der Agenda 2030 ist es, Innovationen in der Industrie und Infrastruktur zu erreichen. Mit Innovationen werden Industrie und Infrastruktur nachhaltig gestärkt und langfristig erfolgreich.
Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Ziele und Maßnahmen für Innovationen in der Industrie und Infrastruktur.
Es besteht Kritik an den ESG Zielen, weil einige Umweltschützer wie Greenpeace den Unternehmen vorwerfen, ESG Ziele nur als Marketinginstrument zu nutzen und Greenwashing zu betreiben. Greenwashing ist der Versuch eines Unternehmens, die eigenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -erfolge zu beschönigen, ohne sich wirklich für die Umwelt und die Gesellschaft einzusetzen. Greenwashing wird in Zukunft durch strengere Regularien für das ESG Reporting (z.B. die EU Taxonomie) erschwert.